Topolino Ausfahrt zur Erinnerung an den Gordon Bennett Cup 1904

Topolino Ausfahrt zur Erinnerung an den Gordon Bennett Cup 1904

Der Gordon Bennett Cup war ein preisgekrönter Autowettbewerb, der von Gordon Bennett, Millionär und Besitzer des New York Herald, gesponsert wurde. 

1899 schlug der Millionär vor, ein jährliches internationales Rennen um den von ihm selbst eingerichteten Preis zu organisieren. Das erste Autorennen für den Gordon Bennett Cup fand 1900 in Frankreich statt. Die Trophäe dauerte bis 1905, als der Automobile Club de France (ACF) den ersten Grand Prix von Le Mans organisierte.

Frankreich war das erfolgreichste Land in Gordon Bennetts Rennen und gewann vier der sechs ausgetragenen Wettbewerbe. Die restlichen zwei Pokale wurden von Mannschaften aus Großbritannien (1902) und Deutschland (1903) gewonnen. Im Jahre 1904 wurde der Gordon Bennett Cup in Deutschland im Taunus ausgetragen. Um die Austragung des Rennes in Deutschland hatten sich einige Gemeinden beworben. Ausschlag für die Entscheidung, das Rennen im Taunus durchzuführen, gab wohl die Empfehlung von Kaiser Wilhem II., der das Landgrafenschloss in Bad Homburg gern als Sommersitz nutze. Kurze Zeit vorher hatte Kaiser Wilhelm das wiedererrichtete Römerkastell Saalburg eröffnet, das nun Start und Zielpunkt des Rennen wurde.

Und genau an der Saalburg, an der Stelle, an dem der Gordon Bennett Gedenkstein steht, startet und endet auch unsere Erinnerungsfahrt, organisiert von einem langjährigen Clubmitglied des Topolino Club Deutschland. 

Ausgeschrieben für Topolino Belvedere / Giardiniera konnten wir, bedingt durch unseren Neuerwerb eines Topolino Giardiniera an dieser Ausfahrt teilnehmen. 

Nach einem kleinen Willkommestrunk und der Streckenbesprechung starte die Gruppe mit 8 Topolinos zur Gordon Bennett Revival Tour bei strahlendem Sonnenschein an einem Sonntag in Juni. Für den späten Nachmittag ist Starkregen und Gewitter gemeldet, da möchte man gerne wieder mit seinem Topolino zu Hause sein. Von dem Parkplatz der Saalburg biegen wir ab auf die B456 Richtung Usingen. Weiter geht es Richtung Hessenpark, Anspach, Rod a.W., Winden und über Weilmünster nach Weilburg.

Am Museum für moderne Kunst in Weilburg haben wir einen sehr schönen Platz für unseren Mittagsimbiss. Leckere italienischen Köstlichkeiten werden für die Stärkung aus dem Belvedere des Veranstalters hervorgezaubert. Abgerundet mit einem leckeren Gläschen Wein und netten Gesprächen genießen wir die Pause im Schatten der Bäume. Zum Schluss noch ein Espresso oder eine Tasse Kaffee aus dem nahegelegenen Museum und schon drängt es uns zur Weiterfahrt.

Es geht nach Hadamar und weiter über Staffel und Aul nach Diez. Dort stehen wir kurz ratlos vor einer gesperrten Straße, aber ein alternativer Weg durch Diez führt uns wieder zurück auf unsere Route. Vorbei an Limburg geht es auf die B54 bis nach Kirberg. In Kirberg gibt es die Möglichkeit, die Pause für ein leckeres Eis aus der ortsansässigen Eisdiele zu nutzen. Da die Wettervorhersagen immer schlechter werden, entschließen wir uns in Kirberg den Heimweg in den vorderen Westerwald anzutreten und nicht noch weiter bis zum Ausgangspunkt an der Saalburg zu fahren. Das würde unseren Rückweg nach Hause um ca. 90 km verlängern und die Wahrscheinlichkeit erheblich erhöhen, in das gemeldete Gewitter mit Starkregen zu geraten. Daraufhin wird beschlossen, die für das Ende der Ausfahrt geplante „Siegerehrung“ der Teilnehmer vorzuziehen und in Kirberg abzuhalten. Ausgelobt sind Preise für die ersten 4 Platzierungen, wobei die Regeln der Platzierung nur dem Veranstalter bekannt sind. Der Hauptgewinn ist ein Wanderpokal, mit der Verpflichtung im nächsten Jahr die nächste Gordon Bennett Revival-Fahrt zu organisieren. Uns schwant da was. Ja und wie sollte es anders sein, der 1. Platz geht an uns und damit die Aufgabe zur Organisation einer weiteren Gedenkfahrt im nächsten Jahr.

Die Übergabe des Wanderpokals wurde mit voller Anerkennung über den Wanderpokal an sich begleitet. Der Veranstalter hat in dem langen Winter ein nach historischem Vorbild aussehendes Fahrzeugmodell erschaffen, dass Stauen hervorruft. Diese tolle Modell dürfen wir jetzt für ein Jahr unser Eigen nennen, bis es im nächsten Jahr, bei der nächsten Gordon Bennett Ausfahrt, weitergereicht wird. Wir sind total begeistert und freuen und riesig. Nach einer herzlichen Verabschiedung von allen machen wir uns auf den Heimweg. Die Wolken werden immer dichter und der Wind nimmt auch stetig zu. Am Ende schaffen wir es noch gerade so vor dem Gewitter trocken zu Hause anzukommen. Es war eine sehr schöne Ausfahrt, super organisiert und mit einer schönen Streckenführung. Da haben wir eine anspruchsvolle Aufgabe für das nächste Jahr erhalten.